2.Übertragung:
Hauptübertragung ist über den Kot der Tiere,aber auch durch Sekrete der Augen und Nase.
Die Vögel wirbeln getrockneten Kot-Staub und Federn auf die dann von anderen Vögeln bzw.
Menschen eingeatmet werden.Wie bereits erwähnt gibt es symptomlose Ausscheider die über
Monate unbemerkt den Gesamtbestand anstecken können,da die Inkubationszeit bis über 100 Tage
dauern kann.Besonders Nestlinge sind sehr gefährdet da diese noch selbst keine ausreichend starke Immunabwehr besitzen.Teilweise können so bis zu 90% der Nestlinge sterben.
3.Krankheit:
Es gibt 3 Formen:
4.Behandlung:
Im Gegensatz zu früher müssen die Tiere nichtmehr eingeschläfert werden.
Ständig werden neue und bessere Medikamente und Verfahren der Erkennung und Behandlung entwickelt.Die Behandlung erfolgt heutzutage mittels hochwirksamen Antibiotika(z.B. Baytril®) ,die über einen Zeitraum
von 14-30 Tage entweder über das Wasser oder mittels Injektion verabreicht wird.
Natürlich sind die Präparate nicht frei von Nebenwirkungen.
Die Tiere scheiden bei der Behandlung anfänglich viele aktive Erreger aus daher müssen die kranken Tiere unter strenger Quarantäne gehalten werden.
Begleitend dazu erfolgt eine tägliche Desinfektion der Volieren,Trink-u.Futtergefässe und
die ständige Beseitigung des Kotes ,damit andere Vögel oder Menschen diesen nicht aufnehmen bzw. einatmen können.Nach einigen Tagen werden nurnoch inaktive Chlamydien ausgeschieden.
Die Behandlung wird in Absprache mit dem Arzt solange durchgeführt bis keine Erreger mehr
ausgeschieden werden und die Proben keine Anzeichen mehr zeigen.
Danach werden die Tiere noch 1 Woche mittels Multivitaminpräparat behandelt und können so
wieder zu den nichterkrankten Artgenossen gesetzt werden.
Die Behandlung ist aber leider keine Garantie das die Vögel sich nicht erneut anstecken können.
Potentiell hoch gefährdet sind Vögel besonders dort wo bereits einmal die Psittakose
vorgekommen ist und die Desinfektions-u.Quarantänemassnahmen nicht gründlich genug durchgeführt
wurden.Daher schützt auch eine "vorbeugende Behandlung" nicht,eine sinnlose Verabreichung
von hochwirksamer Antibiotika an gesunde Tiere erhöht nur die Resistenz des Erregers gegen die Präparate und ist daher nicht empfehlenswert.Eine Behandlung sollte nur bei tatsächlich
erkrankten Tieren erfolgen.
Der Mensch ist ebenfalls gefährdet daher sollten auch sich sich bei Psittakose bei
ihrem Arzt untersuchen lassen.Hier wird auch mit Antibiotika behandelt,den eine nichtbehandelter Chlamydienbefall beim Mensch kann im Extremfall auch tödlich enden.
Bei ca. 6 Millionen in Deutschland gehaltenen Sittichen werden jährlich etwa 300 Fälle von Psittakose gemeldet,mit abnehmender Tendenz seit der Einführung der verbesserten seuchenrechtl. Massnahmen.Allerdings kann niemand sagen wiehoch die Dunkelziffer ist.Was die Psittakosse so gefährlich macht ist das es immernoch zu Todesfällen beim Menschen kommen kann. Wenn man aber die hohe Anzahl von Sittichhaltern anschaut im Vergleich zu den Psittakossefällen ist die Wahrscheinlichkeit das Sie durch einen Verkehrsunfall umkommen um vieles höher als das ihre Sittiche sie anstecken. Bei rechtzeitiger Erkennung der Krankheit können sowohl ihre Vögel als auch sie heutzutage gezielt und erfolgreich behandelt werden.Entscheidend ist das die Massnahmen effektiv und gründlich durchgeführt werden.Leider gibt es Fälle in denen sogar Amtstierärzte die vorgeschriebenen Behandlungen ziemlich lasch angehen um es mal "Milde" auszudrücken, hier liegt die eigentliche Gefahr.Man darf die Psittakosse nicht überdramatisieren ("das ganze Leben ist ein Risiko") aber man darf es auchnicht unterschätzen.
[Quellen:Die Voliere 05/86,Geflügel-Börse 09/98]